Die Blumen blühen, Bienen summen und Vögel zwitschern – die Vorboten des Frühlings sind jetzt schon zu hören und sehen. Doch diese jahreszeitliche Begleiterscheinung hat in den vergangenen Jahren stetig abgenommen. Die Biomasse bei Insekten sei zwischen 1995 und 2014 um 80 Prozent zurückgegangen. Stirbt die Biene aus, so können Pflanzen nicht bestäubt werden und Vögel finden keine Nahrung mehr. Kurze Zeit später ist auch der Mensch betroffen und stirbt aus.
In der Aktuellen Stunde im niedersächsischen Landtag thematisierten am Mittwoch die Grünen mit Miriam Staudte das Aussterben der Insekten. Staudte sieht die Hauptursache in der Landwirtschaft. Diese sei auf Effizienz ausgerichtet und würde den Insekten beispielsweise durch Pestizide schaden. Die Grünen plädieren für ein Verbot von chemisch-synthetischen Pestiziden und künstlichen Düngemitteln.
Frank Oesterhelweg, Sprecher für Verbraucherschutz und Tierschutz der CDU-Fraktion, beschreibt das Aussterben der Bienen als ein „ernsthaftes Problem“. Doch die Grünen seien mit ihren Forderungen von vorgestern, eine objektive Herangehensweise sei nötig. „Die Schuld allein auf die Landwirtschaft zu schieben ist genau so falsch wie Verbote auszusprechen. Wir müssen aufhören, den Landwirten Steine in den Weg zu legen.“
Dem stimmt auch Dirk Toepffer, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion, zu: „Wir müssen die Landwirte in Niedersachsen unterstützen.“ Dabei sei es wichtig, die Effizienz der Landwirtschaft zu wahren, aber gleichzeitig das Aussterben der Insekten zu verhindern. „Wir sind uns mit den Grünen einig, dass wir nicht weiter zusehen können, wie die Insekten aussterben. Wir müssen handeln.“ Dazu gäbe es aber viele verschiedene Möglichkeiten, wie beispielsweise den Ausbau der Biodiversitätsforschung, ohne dass ein Verbot ausgesprochen werden muss. Die CDU-Fraktion plant, dazu in den kommenden Tagen einen Antrag einzureichen.