Die rot-grüne Regierungskoalition verlor letzte Woche Freitag ihre Ein-Stimmen-Mehrheit. Grund dafür war, dass die Abgeordnete Elke Twesten von Bündnis 90/Die Grünen aus der Partei und der rot-grünen Fraktion austrat. Seit Montagabend ist Frau Twesten nun Mitglied der CDU und nahm bereits am Dienstag an ihrer ersten Sitzung der CDU Fraktion im niedersächsischen Landtag teil.
Der Wechsel von Elke Twesten hatte eine Regierungskrise ausgelöst, da die bisherige Regierungskoalition mit ihren 69 Sitzen nur über eine 1-Stimmen-Mehrheit im Landtag verfügte. Dem gegenüber stand die CDU/FDP Koalition mit bislang 68 Sitzen. Der Wechsel von Frau Twesten zog somit eine Umkehrung der Mehrheitsverhältnisse nach sich. Die rot-grüne Regierung in Niedersachsen war regierungsungähig geworden.
Bedingt durch die Verschiebung der Mehrheiten im Landtag boten sich drei Möglichkeiten eine Neuwahl des Landtages herbeizuführen: der Rücktritt der Regierung, ein Misstrauensvotum des Landtages gegenüber dem Ministerpräsidenten oder die Selbstauflösung des Landtages. Am Montag, dem 07.08.2017 trafen sich die jeweiligen Faktionsvorsitzenden und Parteivorsitzenden der im niedersächsichen Landtag vertretenen Parteien und einigten sich auf eine Selbstauflösung des Landtages und auf Neuwahlen am 15.10.2017.