Mit dieser Frage hat sich vergangenen Mittwoch Dirk Toepffer, Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion, auseinandergesetzt und dafür besondere Talk-Gäste eingeladen: Die niedersächsische Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast, Volker Hahn, Vorsitzender des Landvolk Hannover e.V., und Carolin Grieshop, Geschäftsführerin des Kompetenzzentrums Ökolandbau Niedersachsen, haben im Kleckstheater in der Südstadt kräftig diskutiert.
Wie kann man das Wohl der Tiere umfassend sichern und guten Gewissens Fleisch konsumieren? Auf komplexe Fragen wie diese versuchten die Gäste antworten zu finden. Was die Schlachthöfe betrifft, ist sich die Ministerin sicher: „Wir müssen die Schlachtbetriebe in die Zukunft führen.“ Es sei nicht der richtige Weg, die Betriebe wahllos zu schließen, vor allem, wenn man regionales Fleisch anbieten und so die Qualität sichern möchte. Wichtig sei aber, sicherzustellen, dass Tiere vor der Schlachtung nicht leiden müssen. Volker Hahn, selbst Schweinebauer, wünscht sich mehr Unterstützung von der Politik und fordert eine größere Anzahl an Schlachthöfen in der Region.
Auch in Sachen Verbraucherschutz gab es viel Diskussionsbedarf. Einig waren sich alle bei der Tatsache, dass eine höhere Qualität des Fleisches mit einer Steigerung des Tierwohls verbunden ist. Der Käufer müsse um dies zu gewährleisten auch bereit sein, tiefer in die Tasche zu greifen. Hahn äußert dennoch Kritik: „Wir können nicht allen Ansprüchen der Verbraucher so einfach gerecht werden.“ Man müsse sich auch vor Augen führen, dass Ernährung global sei, so Hahn. Dies stelle eine große Herausforderung dar. Dem hält Carolin Grieshop entgegen: „Das Wohl der Tiere zu sichern, wie beispielsweise mithilfe eines Tierwohllabels, stellt einen gesamtgesellschaftlichen Auftrag dar.“
Das Publikum nutzte am Ende der Veranstaltung die Möglichkeit, Fragen zu stellen und mit den Talk-Gästen zu diskutieren. „Es ist wichtig, dass wir über dieses Thema sprechen“, so Dirk Toepffer. Toepffer wünscht sich eine realisierbare Lösung, bei der die Interessen der Verbraucher und das Wohl der Tiere miteinander vereinbart werden können.
Foto: Martin Falk-Schulz