Der Zeitpunkt des Spiels Hannover 96 gegen Braunschweig am Karsamstag wird vielfach kritisiert. Zu Recht! Angesichts des ohnehin schon erforderlichen hohen Einsatzbedarfs an Sicherheitsbeamten, sollte man solch einen Termin nicht in eine Feiertagsperiode legen, damit auch die Beamten freie Zeit mit ihren Familien genießen können.
Nun kommt allerdings auch noch der BVB-Anschlag hinzu, den es bei den Sicherheitsmaßnahmen zu berücksichtigen gilt. Bereits vor diesem Ereignis zählten Spiele von Vereinen, die traditionell in harter Konkurrenz zueinander stehen, zu erhöhten Sicherheitsrisiken.Hooligans und pöbelnde Fans sind immer mehr zur Regel, als zur Ausnahme geworden.Zusätzliches Personal wird durch den Anschlag also zu einem noch größeren Faktor.
Auf Grund dieses Ereignisses eine generelle örtliche und sachliche Beschränkung von Fußballspielen zu fordern, ist aber nicht richtig. Vielmehr sollte es als Anlass genommen werden, um Fußballfans im Allgemeinen wieder an den dahinterstehenden Sinn und Zweck zu erinnern: Starker Zusammenhalt, Gemeinschaft und fairer Kampfgeist.
Fußball ist ein so großer Teil unserer Kultur, dass zusätzliche Einschränkungen und Verbote einen Sieg der Menschen bedeuten würde, die sich gegen eine freie, gewaltlose Gesellschaft stellen. Die breite Masse der Fußballbegeisterten feuert ihren Verein friedlich an und genießt einfach das Spiel. Solch intensive Eingriffe gegen diese Mehrheit wären nicht verhältnismäßig.
Stattdessen muss aber die Polizei personell und technisch besser ausgestattet und es muss mit der vollen Härte des Gesetzes gegen die Störer vorgegangen werden. Damit Fußball Fußball bleibt. Auch wenn der Gegner Braunschweig heißt.